Seit einigen Jahren erlebt Pesto einen richtigen Boom in Deutschland. Wer früher Pesto verlangt hat, meinte Pesto alla genovese ein Pesto aus Basilikum oder Pesto rosso aus Tomaten. Inzwischen wird Pesto auch aus anderen Kräutern oder Gemüse gemacht, das man nicht kaufen, sondern nur selber machen kann. Pesto ist mit Recht sehr beliebt. Pesto ist ein würziges Multitalent, intensiv im Geschmack und sehr vielseitig kombinierbar. Ein echter Knaller eben. Leicht, schnell und lecker – Pesto selber machen!
Inhalt
Woher kommt der Name Pesto?
Das Wort Pesto kommt vom italienischen pestare, was so viel bedeutet, wie zerstampfen oder zerdrücken. Früher wurde Pesto alla genovese traditionell im Mörser zubereitet. Die abgezupften Basilikumblätter wurden mit Meersalz im Mörser zerdrückt und zu einer Paste verarbeitet.
Kein Pesto ohne diese Zutaten

Die Basis für jedes Pesto sind Kräuter, verschiedene Kräutermischungen oder Gemüse. Im Frühjahr ist beispielsweise Bärlauch sehr beliebt, im Herbst der Kürbis.
Eine wichtige Zutat sind Kerne oder Nüsse. Das klassische Pesto alla Genovese verwendet Pinienkerne, die vorher ohne Fett geröstet werden. Je nach verwendeten Kräutern oder Gemüse passen Mandeln, Walnüsse, Cashewnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Haselnüsse dazu. Wichtig ist, dass die Kerne oder Nüsse (oder ein Mix) mit den Kräutern oder Gemüse harmonieren.
Unentbehrlich sind ein gutes, kalt gepresstes Olivenöl, Knoblauch und Salz (vorzugsweise Meersalz). Der Knoblauch soll nicht die anderen Aromen überdecken. Die Menge richtet sich nach der verwendeten Basismischung und ist Geschmacksache.
Kein Pesto ohne Käse. Klassisch sind Parmesan oder/und Pecorino. Ins Pesto rosso kommt noch Ricotta dazu.
Typisch italienisch
- Pesto alla genovese (Pesto verde) – Basilikum (Ersatz: frischer Majoran und Petersilie)
- Pesto alla siciliana (Pesto rosso) – Tomaten
- Pesto alla trapanese – Tomaten, getrocknete Tomaten und Mandeln statt Pinienkernen (Trapani – Stadt in Sizilien)
- Pesto alla calabrese – Paprika (rot , orange, gelb) und peperoncini, Pecorino und Ricotta statt Parmesan
Leckere Variationen
Außerhalb von Italien werden viele andere Kräuter, Kräutermischungen und Gemüsesorten zu Pesto verarbeitet. Im Frühling sind es vorzugsweise Bärlauch und Spargel, im Herbst der Kürbis. Genauso beliebt ist das Pesto aus Rucola.
Basis:
- Auberginen – Pesto di Melanzane
- Bärlauch
- Brokkoli
- Erbsen
- Feldsalat
- Karotten
- Kürbis
- Paprika
- Petersilie
- Rote Bete
- Rotkohl
- Rucola
- Spargel (Pinienkerne oder Walnüsse)
- Spinat
- Walnusspesto mit Kräutern (Petersilie, Rucola, Minze)
- Zucchini
Knoblauch, Kerne oder Nüsse und Parmesan geben dem Pesto den typischen Geschmack. Für die leckeren Variationen kommen noch zusätzliche Zutaten wie Oliven oder Pilze dazu. Durch verschiedene Öle und Gewürze entstehen neue Geschmacksrichtungen.
Pesto selber machen

Es lohnt sich, Pesto selber zu machen. Ein selbst gemachtes Pesto schmeckt frischer, hat weniger Fett und enthält keine Zusatz- und Konservierungsstoffe. Es schmeckt nach frischen Kräutern und den anderen Zutaten. Sie bestimmen selbst, welche Konsistenz Ihnen lieber ist: stückig oder mehr cremig. Bei gekaufter Ware sind die Qualitätsunterschiede sehr groß. Oft schmeckt das Pesto zu salzig und man weiß nie so richtig, was drin ist. Nicht alle Zusatzstoffe müssen angegeben werden. Frisches selbst gemachtes Pesto hält oft länger als ein angebrochenes Gläschen gekauften Pesto.

Ein Pesto ist schnell gemacht. Sie brauchen nicht länger als 10 Minuten, bis es servierfertig ist.
schmeckt auch fantastisch
Mörser, Mixer oder Pürierstab?

Klassisches Pesto alla genovese wird traditionell im Mörser zubereitet.
Größere Mengen sind für den Mörser zu klein. Außerdem dauert die Zubereitung länger. Schneller und bequemer wird das Pesto im Mixer oder im Multizerkleinerer zubereitet. Vorteil dieser Methode: Die gewünschte Konsistenz lässt sich besser steuern. Bei der Zubereitung mit dem Pürierstab benötigt man mehr Olivenöl und man muss aufpassen, dass das Pesto nicht zu flüssig wird.
Aufbewahren
In einem fest verschließbaren, sauberen Glas hält sich ein selbst gemachtes Pesto 3-5 Tage. Die Haltbarkeit ist von der Sauberkeit des Glases abhängig. Das Glas sollte möglichst wenig Keime enthalten. Das Glas vorher sehr heiß abspülen oder mit einer Sodalösung desinfizieren. Ich verwende gerne Drahtbügelgläser mit 500 ml Inhalt.
Das Pesto ist länger haltbar, wenn es mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedeckt wird. Das Olivenöl hält Sauerstoff von der Paste fern und es hält länger.
Wahlweise kann Pesto portionsweise z. B. im Eiswürfelbehälter eingefroren werden.
Tipps
- Die Zubereitung geht noch schneller, wenn die Knoblauchzehen gewürfelt und der Käse gerieben sind.
- Die Basilikumblätter nicht hacken und zügig arbeiten, durch Oxidation könnte das Pesto braun werden.
- Das Olivenöl immer erst zum Schluss dazugeben, sonst kann das Pesto bitter werden.
- Kalorien sparen: Einen Teil des Olivenöls durch Brühe ersetzen, ist aber nicht so lange haltbar.
- Das Pesto mindestens 1-2 Stunden durchziehen lassen, es schmeckt besser als ganz frisch zubereitet.
- Ist das Pesto zu fest – mit heißem Wasser cremig rühren. Aufpassen bei Nudelwasser: Das Pesto könnte zu salzig schmecken.
Was man alles mit Pesto machen kann
Schnelles Soulfood – Pasta mit Pesto
Pasta und Pesto sind die idealen Kombipartner, wenn es schnell gehen muss. Entweder Pesto aus dem Vorrat nehmen oder zubereiten, während die Pasta kocht. Bei Ravioli und Tortellini darauf achten, dass das Pesto zur Füllung passt.
- z. B. Spaghetti, Tagliatelle, Gnocchi, Penne
- Ravioli
- Tortellini
Pesto genovese wird traditionell mit Trenette, Linguine (flache Spaghetti) oder Trofie serviert. (Pastaspezialitäten aus Ligurien).
Risotto
Genauso wie Pasta ist Reis ein idealer Partner für Pesto. Das Risotto mit Pesto verde kann durch Cherry- oder Datteltomaten aufgepeppt werden. Zum Reis passt ebenfalls ein Pesto aus Gemüse zubereitet.
Füllung
Pesto eignet sich hervorragend als Füllung für Pasta, Fisch- oder Fleischröllchen.
- Ravioli
- Tortellini
- Fisch
- Fleisch
Dressing und Saucen
Pesto gibt dem Salatdressing den letzten Touch oder peppt eine langweilige Sauce auf.
- Tomaten mit Mozzarella
- Salate
Pesto als Gewürz verwenden
Pesto eignet sich super als Gewürz oder als Topping
- Crostini → mit Belag überbacken
- Bruschetta → belegtes geröstetes Brot
- Fleisch
- Fisch
- Feta, Ziegenfrischkäse
- Suppen
- im Ofen gebackenes Gemüse und andere Gemüsegerichte
Dips zu Gemüsesticks oder Kartoffeln
Für den Dip Pesto mit Flüssigkeit (Wasser, Brühe, Wein) verdünnen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Oder mit
- Joghurt
- Quark
- Frischkäse
verrühren.
Pesto als Dip zu rohem oder gebratenem Gemüse reichen. Schmeckt super zu Kartoffelwedges aus dem Ofen.
Bereits veröffentlichte Rezepte für Pesto finden Sie auf der Seite Rezepte A-Z.
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Letzte Aktualisierung am 22.09.2023 um 12:59 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API