Das Pasta Gericht Spaghetti bolognese sucht man auf italienischen Speisekarten vergeblich. In Italien isst man ragù alla bolognese, also ein Gericht nach bologneser Art.
Spaghetti bolognese gehört zu den Lieblingsgerichten der Deutschen. Meistens versteht man darunter eine Tomaten-Hackfleisch-Sauce. Nachdem ich viele Rezepte für bolognese gefunden habe, die mit einem ragù alla bolognese gar nichts gemeinsam hatten, begab ich mich auf die Suche nach dem Originalrezept. Ich staunte nicht schlecht, was sich alles als Originalrezept präsentiert hat. Jetzt wollte ich es aber ganz genau wissen. Ich stöberte auf italienischen Webseiten und fand meine Rezeptvariante weitgehend bestätigt. Allerdings wäre ich nie auf die Idee gekommen, Milch oder Sahne in meine Bolognese zu geben.
Traditionell serviert man ragù alla bolognese mit Tagliatelle oder verwendet das ragù für Lasagne oder Cannelloni.
Geschütztes Originalrezept
Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Accademia Italiana Della Cucina, die die traditionelle italienische Küche und Lebensart schützen möchte. Ich fand das Originalrezept für ragù alla bolognese, das dort am 17. Oktober 1982 hinterlegt wurde. Das traditionelle Rezept können Sie bei der Accademia Italiana Della Cucina nachlesen.
Update: Neue Regeln für das Originalrezept
Seit dem 20. April 2023 gelten neue Regeln für das Originalrezept.
- Erlaubte Zutaten:
- gemischtes Hackfleisch: 60 % Rind und 40 % Schwein
- statt Hackfleisch, Fleisch mit einem Messer hacken
- gerollter Schweinebauch statt Pancetta
- mit Muskatnuss abschmecken
- Nicht erlaubte Zutaten:
- Kalbfleisch
- nur Schweinefleisch
- geräucherter Bauchspeck
- Knoblauch, Rosmarin, Petersilie sowie andere Gewürze und Aromastoffe
- Weinbrand statt Wein
- Mehl
- Weitere mögliche Zutaten:
- Hähnchenleber, Hähnchenherzen
- Salsiccia (grobe Wurst aus Schweinefleisch im Naturdarm) pellen und das Wurstbrät grob zerteilen.
- zum Schluss gekochte Erbsen zugeben
- eingeweichte getrocknete Steinpilze
Das Rezept zum Nachkochen
Hier ist das traditionelle Rezept zum Nachkochen, das die Accademia schützen möchte. Ich habe das Rezept nachgekocht, koche es aber normalerweise ohne Milch. Bei der Brühe ist keine Mengenangabe, sie wird nach Bedarf zugegeben.
Ich füge noch ein Rezept für Tagliatelle an, so wie ich sie immer mache. Für vier Personen das Rezept bitte verdoppeln.
Basisrezept für Tagliatelle & Co
Buon appetito und viel Spaß beim Nachkochen!

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Ragù alla bolognese
Küchenhelfer
- Große Kasserolle mit Deckel
Zutaten
- 400 g mageres Rinderhackfleisch
- 150 g Pancetta
- 60 g Karotte
- 60 g Zwiebel
- 60 g Staudensellerie
- 200 g passierte Tomaten
- 1 Glas trockener Weiß- oder Rotwein
- 1 Glas Vollmilch
- Brühe
- 3 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Das Rindfleisch und den Pancetta zuerst in kleine Würfel schneiden, dann fein hacken. Das Gemüse putzen und in sehr kleine Würfel schneiden.
- Den Pancetta in einer Pfanne oder einem flachen Topf bei niedriger Temperatur auslassen. Die Hitze höher schalten, das Gemüse zufügen und etwas schmoren lassen.
- Olivenöl oder die Butter in den Topf geben, das Rindfleisch zufügen und anbraten. Den Wein angießen, vorsichtig umrühren und etwas einkochen lassen.
- Die passierten oder geschälten Tomaten dazugeben. Den Topf schließen und bei kleiner Hitze langsam ca. 2 Stunden schmoren lassen. Falls nötig, zwischendurch Brühe angießen.
- Kurz vor Ende der Kochzeit die Milch zufügen, um die Säure der Tomaten abzuschwächen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Damit sich die Sauce um die Tagliatelle legen kann, muss sie schön dick sein.
- Falls man pasta secca dazu serviert, wird zum Schluss, wenn das Ragù fertig ist, noch Sahne zugefügt.
Notizen
- Pancetta ist die italienische Version vom Schweinebauchspeck, auch Wammerl genannt.
- pasta secca sind gekaufte trockene Nudeln.
Nährwerte
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Letzte Aktualisierung am 28.11.2023 um 14:35 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
tja, immerhin nobel mal das „echte“ Ragú auszuprobieren, nur, warum dann schon wieder daran herumprobieren? Es macht eben einen nucht geringen Unterschied, ob man feingeschnittenes Rindfleisch oder aber Gehacktes verwendet. Das Mundgefühl ist ganz anders und auch der Geschmack.